Sternwarte Weisbach
 

Littrow Spektrograph mittlerer Auflösung (Auflösung ca. 25.000)

Mit unserem Littrow mittlerer Auflösung (ca. 25.000) lässt sich die Rotation des Jupiter demonstrieren. 

Abb. 1: Jupiter-Spektrum

Die Schrägstellung der Linien entsteht durch die Drehung des Jupiter um eine Achse, die senkrecht zum Spalt steht.

Des Weiteren haben wir zunächst versucht, Unterschiede zwischen den Spektren der ungestörten Photosphäre und Flecken der Sonne darzustellen. Bei mittlerer Auflösung wurde das von Christian Buil schon gezeigt und überzeugend dargestellt. Wir ergriffen 2017 die Gelegenheit, den großen Flecken Nr. 12670 am 7. August zu untersuchen. Nachfolgend ist dieser Flecken (Website SolarMonitor.org) zu sehen.

Abb. 2: Flecken Nr. 12670

Auf dem Desktop ist ein Spektrum mit waagerechter Fleckenspur im oberen Drittel, sowie sein Guidingbild (negativ imaging) mit entsprechenden Nachführungskorrekturen.

Abb. 3: Desktop der Sternwarte Weisbach

Nachfolgend eine exemplarische Zusammenstellung der Ergebnisse: einzelne identische Absorptionslinien in Photosphäre und Sonnenfleck zeigen unterschiedliche Intensitäten. Oben die Originalaufnahme mit Fleckenspur, darunter die Absorptionsprofile von Photosphäre und Fleck (Vspec-Software) mit den daraus synthetisierten Spektralbändern. Anhebungen der Absorptionen sind durch graue Punkte markiert. Ganz unten befinden sich Ausschnitte aus den hochaufgelösten Spektren von Wallace (Kitt Peak Observatory in Arizona) und vermitteln einen Eindruck über Möglichkeiten und Grenzen mittlerer Auflösungen.

Abb. 4: Absorptionslinien in Photosphäre und Sonnenfleck

Derartige Analysen mit bescheidenen Auflösungen dienen lediglich Demonstrationszwecken. Sind Sonnenflecken mit ihren radikalen Temperaturabsenkungen (um fast 2.000 Grad) als K-Stern Domänen zu betrachten, und welchen zusätzlichen Einfluss haben die (durch Magnetfelder) völlig veränderten Strömungsverhältnisse sowie Temperaturgefälle in den Flecken auf die Spektren (Minnaert 1932Bruggencate 1939Stumpff 1961Stankiewicz 1962Mattig 1978Rubio 2006 und Kopf 2010)? Zur Bearbeitung solcher Fragen ist Hochauflösung allerdings das absolute Gebot.

* * * * * * *

Verifikation der Leistungsfähigkeit des Spektrographen

Analysen der Wachstumskurve sind schon zahlreiche für die Sonne unternommen worden. Wir haben uns trotz mittlerer Auflösung auch daran gewagt und kamen zu einem qualitativ befriedigenden Ergebnis.

Abb. 5: Die nicht korrigierten Werte

Und hier die entsprechende CoG nach Korrektur bzgl. Anregungstemperatur und Anregungsniveau. 

Abb. 6: korrigierte CoG

Die Streuung ist größer als bei den bisherigen Veröffentlichungen aber qualitativ insoweit ok, als dass die drei Wachstumsphasen deutlich erkennbar sind. 

Literatur:  Menzel 1938,          Rubenstein 1940,                  Wright 1944,                           Cowley 1964

 
 
 
 
E-Mail
Anruf